Anwendung Hacke
Einführung
Hacken sind unverzichtbare Werkzeuge im Gartenbau und der Gartenarbeit. Sie werden verwendet um den Boden zu lockern, Unkraut zu entfernen, Pflanzlöcher vorzubereiten, Gräben auszuheben oder Wurzeln zu durchtrenne. Die Wahl der richtigen Hacke und ihre korrekte Anwendung können die Gartenarbeit erheblich erleichtern und zu besseren Ergebnissen führen.
Wichtige Aspekte bei der Anwendung von Hacken
Stiellänge und Komfort:
Achten Sie darauf, dass der Stiel der Hacke gut in der Hand liegt. Die Länge des Stiels ist abhängig von der Funktion der Hacke. Der Stiel einer Kreuz- oder Spitzhacke ist kürzer als der Stiel einer Beethacke.
Für Kreuz- oder Spitzhacken sind Stiellängen von etwas über einem Meter ideal. Der Stiel einer Beethacke sollte ca. 130 bis 150 cm lang sein. Handhacken haben kurze Stiele von in der Regel 35 – 40 cm.
Hacken mit rundem Auge oder lieber eine Hacke mit einem Stiel der mit Einschlaghülsen befestigt ist:
Hacken rundes Auge: Bei Hacken mit rundem Auge kann der Stiel ohne Werkzeug gewechselt werden. Wichtig ist, dass der Hackenkopf fest und formschlüssig eingestielt wird um ein Wackeln bzw. lockeren Hackenkopf zu vermeiden.
Hacken mit Einschlaghülsen: Hier ist der Stiel mit einem Holzkeil und Einschlaghülsen befestigt. Der Hackenkopf ist von oben auf den Stiel aufgesetzt und wird durch einen Holzkeil und Einschlaghülsen feste mit diesem verbunden. Für einen Stieltausch ist es erforderlich Entlastungslöcher in den eingeschlagenen Keil zu bohren und so den Kopf vom Stiel trennen zu können. Sollte sich der Kopf am Stiel gelockert haben, reicht es in der Regel aus mit einem Hammer die Einschlaghülsen tiefer in der Keil zu treiben und so die Verbindung zu stabilisieren.
Fazit: Beide Hackenarten funktionieren sehr gut. Wir können beide Befestigungsvarianten ohne Vorbehalte empfehlen.
Hacken einstielen:
Hacke mit rundem Auge einstielen: Der Hackenkopf auf den konischen Stiel aufsetzen und bis zu dicksten Stelle des Stieles zu schieben. Dann den Stiel mit dem Hackenkopf in vertikaler Richtung feste auf ein am Boden liegendes Holzbrett oder einen Balken schlagen. Im 90 Grad Winkel von oben nach unten mit dem Hackenkopf nach unten.
Beim Auftreffen auf den Widerstand verbindet sich der Hackenkopf formschlüssig mit dem Stiel. Dies sollte mehrfach wiederholt werden, bis der Hackenkopf fest mit dem Stiel verbunden ist. Die Verbindung kann zusätzlich gefestigt werden, in dem die Verbindungstelle einige Minuten gewässert wird. Der Stiel quillt auf und der Hackenkopf sitzt richtig fest.
Hacke mit Einschlaghülsen einstielen: Den Stiel in angenehmer Arbeitshöhe auf einen Holzbalken oder ein Holzbrett stellen. Das Auge des Hackenkopfes auf den Stiel aufsetzen. Bei Bedarf die Kanten des oberen Stielendes mit einem Cuttermesser leicht brechen um ein Aufsetzen des Kopfes zu erleichtern. Dann die Hacke umdrehen, den Kopf auf den Balken stellen und den Stiel mit einem Holzhammer gerade und Stück für Stück einschlagen bis er bündig mit dem Auge des Kopfes abschließt. Wenn der Kopf bündig mit dem Stiel abschließt den Holzkeil einschlagen und abschließend die Einschlaghülsen einschlagen. Gegebenenfalls überstehendes Material des Holzkeiles entfernen.
Material der Hacke:
Kopfmaterial: Hackenköpfe aus gehärtetem Kohlenstoffstahl sind langlebig und robust. Der zähe und harte Stahl kann gut nachgeschärft werden und hält auch harte Stöße aus. Edelstahlköpfe sind rostfrei. Das sprödere Edelstahl bricht allerdings leichter als ein Hackenkopf aus Kohlenstoffstahl.
Stielmaterial: Holzstiele sind traditionell und angenehm in der Handhabung. Sie sind problemlos verwertbar und verursachen am Ende der Nutzungsdauer keinen problematischen Müll wie zum Beispiel Stiele aus Fiberglas. Von uns ein klares Plädoyer für die Nutzung von Holzstielen. Hier ist das feste und elastische Eschenholz oder auch Hickoryholz eine bewährte und gut funktionierende Variante.
Wartung und Pflege:
Reinigung: Entfernen Sie nach jedem Gebrauch Schmutz und Pflanzenteile von der Hacke um Rostbildung zu vermeiden.
Lagerung: Lagern Sie die Hacke an einem trockenen und unbeheiztem Ort. Hängen Sie die Hacke idealerweise auf, um Feuchtigkeitsschäden am Stiel oder dem Hackenkopf zu vermeiden. Bei einer Lagerung in beheizten Räumen trocknet der Stiel aus und verliert an Elastizität. Der Stiel kann dann leichter brechen als bei einer sachgerechten Lagerung.
Schärfen: Schärfen Sie den Hackenkopf bei Bedarf nach.
Ölen: Vor der Wintereinlagerung sollten sie Hackenköpfe aus Kohlenstoffstahl leicht einölen. Dadurch wird Flugrost verhindert. Wenn sie pflanzliche Öle verwenden möchten bietet sich Leinöl an. Dieses bildet eine stabile Schutzschicht.
Verschiedene Arten von Hacken und ihre Verwendung
Spitzhacke oder Kreuzhacke:
Beschreibung: Hacke mit stabiler Spitze und geschärfter schmaler Hacke. In der Frontansicht bilden Hackenkopf und Stiel das namensgebende “Kreuz”.
Verwendung: Die Kreuzhacke wird bevorzugt zum Lösen von steinigen und geröllhaltigen Böden eingesetzt. Auch Wurzeln lassen mit der geschärften Hacke durchschlagen.
Wurzelhacke:
Beschreibung: Mit zwei geschärften Hacken in vertikaler und horizontaler Ausrichtung.
Verwendung: Die Wurzelhacke ist perfekt zum Durchtrennen und Entfernen von Wurzelwerk. Kräftige Wurzeln lassen sich mit dieser Hacke gezielt durchschlagen. Auch gut geeignet für die Arbeit in steinigen und hartem Boden.
Wegmacherhaue:
Beschreibung: Die Wegmacherhaue verfügt über eine stabile geschmiedete Spitze und eine breite Hackenseite.
Verwendung: Sie wird bevorzugt im alpinen Wegebau, zur Errichtung und Erhaltung von Wanderwegen und für Rodungsarbeiten verwendet.
Wiedehopfhaue oder Wiedehopfhacke:
Beschreibung: Die „Wiedehopfhaue“ hat ihren Namen von dem Wiedehopfvogel mit seinem prägnantem Kopffedern. Die breite Hackenseite ist zum Graben von Löchern und Gräben, die andere Hackenseite ist eine Axtschneide zum Zerschlagen von Wurzeln.
Verwendung: Zur Bearbeitung stark durchwurzelter Böden ideal. Die scharf geschliffene Axt durchtrennt auch starke Wurzeln. Mit der Hacke kann der Boden leicht gelockert werden. Ideal auch zum Graben von größeren Pflanzlöchern.
Rodehacke:
Beschreibung: Die Rodehacke hat eine scharf geschliffene Hackenseite und einen Hammerkopf.
Verwendung: Zur Arbeit in schwerem und hartem Boden und zur Entfernung von Sträuchern, Brombeeren und Wurzeln bestens geeignet. Mit dem praktischen Hammerkopf lassen sich starke Nägel oder auch kleinere Pfähle einschlagen.
Pflanzhacke:
Beschreibung: Die Pflanzhacke hat eine scharf geschliffene Hackenseite und einen Axtschneide.
Verwendung: Zur Rodung von Sträuchern , dem Durchschlagen von Wurzeln und zum Graben von Pflanzlöchern in harten und steinigen Böden. Mit der scharf geschliffenen Axtschneide lassen sich auch stärkere Äste oder massive Wurzeln durchtrennen.
Forsthacke:
Beschreibung: Die Forsthacke hat ein schmaleres längliches Hackenblatt.
Verwendung: Für Aufforstungen und die Arbeit in Baumschulen. Mit einem Schlag lassen sich kleine Pflanzlöcher für die Jungpflanzen herstellen.
Böschungshaue:
Beschreibung: Stabile Hacke mit einem starkem Kopf.
Verwendung: Zum Lockern von steinigen Böden, zum Roden in Hängen und für viele weitere Arbeiten. Eine Hacke die in keinem größerem Garten fehlen sollte.
Beethacke:
Beschreibung: Die Beethacke verfügt über ein längeren Stiel ein scharf geschliffenes Blatt.
Verwendung: Zur Bodenauflockerung, zur Arbeit in Gemüsebeeten und zur Unkrautbekämpfung.
Rübenhacke und Feldhacke:
Beschreibung: Diese Hacken haben ein breites massives Blatt und einen stabilen Stiel.
Verwendung: Sehr gut zum Anhäufeln von Erde und zum Ernten von Wurzelgemüse und Feldfrüchten geeignet. Mit dem stabilen Blatt können auch schwere Rüben leicht von der Mutterpflanze getrennt werden.
Dunghacke, Gartenkreiel und Karsthacke
Beschreibung: Mit stabilen Zinken und Eschenstiel.
Verwendung: Zum Durchhacken von Kompost und Mist und zur Auflockerung und Belüftung von Erden und Böden. Für die Ernte von Kartoffeln oder zum Entfernen von Unkraut.
Gartenhäckchen / Handhacken
Beschreibung: Kleine handlichen Hacken mit kurzen Stielen.
Verwendung: Für die Arbeit in Beeten und Gemüsebeeten. Zum Graben kleiner Pflanzlöcher oder zum Jäten von Unkraut.
Fazit
Die Wahl der richtigen Hacke und ihre sachgemäße Anwendung können die Gartenarbeit erheblich erleichtern. Überlegen Sie welche Arbeiten im Garten zu erledigen sind und wählen Sie hierfür die passende Hacke aus. Hierdurch erreichen Sie optimale Ergebnisse in Ihrem Garten und die Arbeit fällt mit dem richtigem Werkzeug leicht und bereitet Spaß.
Frage & Antwort
Hallo Herr Arlt,
Einschlaghülsen und zugehörige Holzkeile verkaufen wir nicht gesondert sondern nur im Zusammenhang mit Ersatzstielen. Wenn Sie aber etwas bei uns bestellen und als Anmerkung zur Bestellung angeben, dass Sie auch noch ein par Einschlaghülsen und Keile benötigen können wir diese gerne zur Bestellung dabei packen.
Viele Grüße,
Raffael Jaeger
TOP Seller
2 Gedanken zu "Anwendung Hacke"
Kommentare sind geschlossen.
Wo kann ich Einschlaghülsen für die Befestigung von Werkzeugstilen kaufen? Wie ist die korrekte Artikelbezeichnung?
Hallo Herr Arlt,
Einschlaghülsen und zugehörige Holzkeile verkaufen wir nicht gesondert sondern nur im Zusammenhang mit Ersatzstielen. Wenn Sie aber etwas bei uns bestellen und als Anmerkung zur Bestellung angeben, dass Sie auch noch ein par Einschlaghülsen und Keile benötigen können wir diese gerne zur Bestellung dabei packen.
Viele Grüße,
Raffael Jaeger